SPD setzt sich für Sanierung der "Schranne" ein

Das älteste Gebäude von Weißenhorn soll saniert und einer Nutzung zugeführt werden.

03. Oktober 2016

Auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion wurde die Sanierung der Weißenhorner Schranne nun im Stadtrat beschlossen. Ziel ist die Schaffung eines zentralen Kulturzentrums unter Einbeziehung der Stadtbücherei. Lesen Sie mehr dazu in unserem Antrag.

Antrag:

„Die Stadt Weißenhorn ist bestrebt, die Schranne einer Nutzung zuzuführen. Ziel soll die Etablierung eines Kulturzentrums sein, in dem auch die Stadtbücherei ihren Platz findet. Dazu wird die Stadtverwaltung beauftragt, mit den zuständigen Stellen die Möglichkeiten und Randbedingungen einer Sanierung sowie finanzielle Förderungen abzustimmen. Die Koordinierung dieses Planungsprozesses erfolgt durch einen Lenkungskreis, bestehend aus dem 1. Bürgermeister, der Stadtbaumeisterin und je einem Vertreter der Stadtratsfraktionen. Weitere externe Berater können hinzugezogen werden.“

Begründung:

Die Schranne im Herzen der Altstadt ist das älteste Gebäude Weißenhorns. Die Ursprünge gehen zurück bis in das 14. Jahrhundert. Seit dieser Zeit erfuhr dieses Gebäude zahlreiche Um- und Anbauten, die ihm das heutige Gepräge gaben. Als letztes wesentliches Element wurde Ende des 19. Jahrhunderts die sog. Sommerschranne auf der Westseite angebaut.

Seit vielen Jahren wird immer wieder über eine Sanierung bzw. Nutzung dieses zentralen Gebäudes nachgedacht und gesprochen. Eine letzte Initiative vor ca. zehn Jahren zur Etablierung einer gastronomischen Nutzung im Erdgeschoss verlief ebenfalls im Sande. Letztendlich waren auch die beschränkten finanziellen Mittel der Stadt ein Hemmnis für ein ernsthaftes Bemühen zur Sanierung der Schranne.

In der Zwischenzeit wird das Erdgeschoss der Schranne durch die örtliche Initiative „Kultur in der Schranne e.V.“ mit einem anspruchsvollen Kulturprogramm bespielt. Mittlerweile hat sich diese Nutzung etabliert. Entsprechende einfache bauliche Anpassungen zur Unterstützung dieser Nutzung wurden vorgenommen.

Aufgrund des Abschlusses anderer großer Baumaßnahmen sehen wir nun die Möglichkeit, dass sich der Stadtrat und die Stadtverwaltung mit einer Sanierung der Schranne beschäftigen können. Ebenso lassen die finanziellen Aussichten auf die nächsten Jahre den entsprechenden Spielraum erkennen.

Konzept

Bereits im Jahr 2009 wurde im Stadtrat auf unseren Antrag hin der einstimmige Grundsatzbeschluss gefasst, in der Schranne die Stadtbücherei unterzubringen. Die Gründe dafür lieferte z.B. auch Frau Gürster in ihrem Bericht in der letzten Kulturausschusssitzung.

Wir möchten aber auch die derzeitige Nutzung für kulturelle Veranstaltungen beibehalten. Daher stellen wir uns die Etablierung eines „Kulturzentrums in der Schranne“ vor.

In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Konzepte ausgearbeitet und Überlegungen angestellt, was mit der Schranne geschehen kann. In einem ersten Schritt sollten alle diese Unterlagen gesammelt, gesichtet und bewertet werden. Darauf aufbauend kann dann die beschriebene Grobkonzeption verfeinert werden, auch unter Einbeziehung der Sommerschranne. Dies sollte idealerweise durch externe Expertisen unterstützt werden.

Ziel soll ein Konzept sein, das die angesprochenen Nutzungen unter Berücksichtigung der räumlichen Gegebenheiten und Unterbringung der notwendigen Infrastruktur ermöglicht.

Finanzierungsmöglichkeiten

Im nächsten Schritt wäre dieses Konzept mit dem Landesamt für Denkmalpflege abzustimmen und mögliche Fördermöglichkeiten abzuklären. Neben den klassischen Fördermöglichkeiten sehen wir auch die Aussicht, mit Unterstützung durch ein Mitglied des Deutschen Bundestages Mittel aus dem Bundeskulturhaushalt für dieses Projekt zu erhalten. Außerdem können Fördermittel für die Einrichtung einer Stadtbücherei beantragt werden.

Zeitlicher Rahmen

Für diese erste Phase regen wir an, einen Lenkungskreis zur Abstimmung des weiteren Vorgehens einzurichten. Dieser Lenkungskreis sollte unter anderem den zeitlichen Rahmen abstecken, der folgendermaßen aussehen könnte: - 2016: Lenkungskreis legt detailliertes Konzept und finanziellen sowie zeitlichen Rahmen fest. - 2016/17: Planung des Projekts. - 2018/19: Durchführung der Maßnahmen. - 2020: Fertigstellung des Kulturzentrums Schranne.

Wir sind uns bewusst, dass sich dieses Projekt über mehrere Jahre bis zur Verwirklichung hinziehen wird. Die sehr erfolgreiche Sanierung der Schlösser mit Umnutzung zum Rathaus bestärkt uns, dass dies auch hier gelingen wird.

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